Definition von 3D-Druck
Der Hype um den 3D-Druck vor etwa zehn Jahren führte zu vielen Missverständnissen über die Technologie – und zu übermäßig hohen Aktienkursen. Es war nicht überraschend, dass diese Aktienkurse fielen und Laien etwas enttäuscht waren, als sie sahen, dass die Möglichkeiten des 3D-Drucks nicht dem entsprachen, was die Medien versprochen hatten. Was genau ist also 3D-Druck?
Der 3D-Druck ist ein additiver Prozess, bei dem Materialien miteinander verbunden werden, um Objekte auf Grundlage digitaler Modelle zu erstellen. Das Zusammenfügen erfolgt Schicht für Schicht, wobei in einem kontinuierlichen Prozess eine Materialschicht der anderen hinzugefügt wird. Dieses additive Verfahren unterscheidet den 3D-Druck von subtraktiven und formgebenden Fertigungstechnologien wie Zerspanen, Gießen und Formen. Bei den Objekten handelt es sich um die physische Ausgabe des 3D-Druckers, die anhand digitaler Modelle (in der Regel CAD-Dateien und Scan-Daten) erstellt wird.
Viele Ingenieure und Techniker halten die Bezeichnung „additive Fertigung“ für genauer und das ist er in industriellen Anwendungen natürlich auch, aber die meisten Geschäftsleute kennen das Verfahren als „3D-Druck“. Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn Sie in Ihrem Betrieb das Management für den 3D-Druck gewinnen möchten. Zum Beispiel hat ein Finanzdirektor, der nur in Einnahmen und Kosten denkt, wenig Interesse an definitorischen Feinheiten, wohingegen ein Fertigungsleiter, der für die Herstellung von Qualitätsprodukten verantwortlich ist, gerade daran interessiert ist.
Und Ihrer Zielgruppe ist möglicherweise nicht bewusst, dass die ISO/ASTM-Normierungsorganisation sieben Kerntechnologien für den 3D-Druck anerkennt. Die Unterscheidungen sind wichtig, wenn es um den 3D-Druck von Metall, Kunststoff, Verbundwerkstoffen und anderen Materialien geht. Im Gegensatz zu einer CNC-Maschine, die mit Kunststoffen und Metallen arbeiten kann, verfügen die meisten 3D-Drucker über ein schmales und exklusives Sortiment an druckbaren Materialien.

Darüber hinaus haben Anbieter proprietäre Versionen entwickelt, die auf den ISO/ASTM-Standards basieren. Allein im Metallbereich gibt es 50 Versionen, wobei es sich bei der jüngsten um die 3D-Flüssigmetall-Drucktechnologie von Xerox handelt. Angesichts des breiten Spektrums an Möglichkeiten und Materialien sollten Sie bereits beim Einstieg in den 3D-Druck das Ergebnis vor Augen haben: Welche Technologie Sie letztlich einsetzen, hängt davon ab, was Sie herstellen möchten.